Galerie im Traklhaus, Salzburg 2009
Briefzeichnungen, Video, Objekt
in der Ausstellung Traklhaus
mit Bildkombinat Bellevue, Ferdinand Götz, Franz Graf, Martin Gredler, Florian Gruber, Bernhard Gwiggner, Thomas Hörl, Gudrun Kampl, Franz Kapfer, Daniel Leidenfrost, Martina Mühlfellner, Katharina Müller, Elisabeth Wörndl
Verehrter Freund! ... Nochmals die herzlichsten Grüße - an Tirol, Sie und alle Teuren. Ihr Georg Trakl
Georg Trakl an Ludwig von Ficker in Innsbruck, Krakau am 27.10.1914
ja super! ... see you nächstens, missyoukissyou – komme bald, babali, homsen
Thomas Hörl an Peter Kozek in London, Golling am 16.7.2003
Georg Trakl lebte vom 3. Februar 1887 bis zum 3. November 1914. Das sind 10134 Tage, 27,746 Sonnenjahre, 1447 Wochen und 5 Tage, 243216 Stunden, 14592960 Minuten oder 875577600 Sekunden. Hätte Thomas Hörl exakt nur diese Zeitspanne gelebt, wäre sein letztes noch erhaltenes Schriftstück ein Email vom 16. Juli 2003. Dieser fiktiv letzte Brief wird Trakls letztem erhaltenen und archivierten Brief mit den Lebensdaten beider Künstler gegenübergestellt. Im Video „Glory Hole“ setzt die Aneignung der Person Trakl bei einem Portraitfoto des Dichters an. Aus einem Ovalausschnitt blickt Georg Trakl düster und streng den Betrachter/Innen entgegen. Durch Stroboskoplicht rhythmisiert bekommen die Bewegungen des Portraitierten einen fast jenseitig entrückten Charakter. Der Titel des Videos ist stark sexuell aufgeladen und verweist auf „heikle“ Fakten in der Biographie Trakls: die frühen Besuche im Bordell und die erotische Liebe zu seiner Schwester Grete.
Video, ohne Ton, DV-PAL, 4:3, 4:50 min.