kozek hörlonski

Lichthöhe

Großglockner Hochalpenstraße, 2020-22

Die Bilder, die wir kennen, stehen auf gemeinsamem Grund: Aussichtspunkte, Haltebuchten, Panoramastrecken gliedern unsere Wahrnehmung des Hochgebirges. Was uns von den Säumern vergangener Tage trennt, ist das räumliche Verhältnis zum Berg. Wer sich mit Sack und Pack durch enge Schluchten zwängt und in lichter Höhe taumelt, dem bleibt die ästhetische Erfahrung der Natur verwehrt. Wer aber in Krinolinen durch die Landschaft wandelt oder nach gesegneter Schneeräumung die Hochalpenstraße er-fährt, dem erschließt sich das Erhabene unmittelbar. So rahmt das Alltägliche das Bild des Erhabenen, so korrespondiert die äußere Bewegung der Serpentinen mit der inneren Bewegung der Betrachter*in. Zwischen inszenierter Natur und inszenierter Ingenieurskunst entsteht ein Raum der ästhetischen Erfahrung, in dem Vertrautes fremd und Fremdes vertraut wird.

Teaser: https://vimeo.com/449238703

LICHTHÖHE erkundet die Schichten eines architektonisch-tektonischen Gesamtgebildes, in dem sich Erd- und Menschheitsgeschichte, Ehrfurcht und Konsum, Tradition und Ausnahmezustand überlagern. Im Sommer 2020 entstehen bei laufendem Betrieb der Hochalpenstraße Bilder, die auf das symbolische Repertoire des gesamten alpinen Raumes referieren. Gleichzeitig bannt eine Filmcrew das Ereignis in digitale Bildsequenzen und verschiebt die Perspektive auf das Gesehene: Sind die gestochen klaren Wolken am Himmel Ergebnis elaborierter Nachtdreh-Technik oder bloß verräterische Zeichen eines alten Filmtricks, der Amerikanischen Nacht?

Die entstandenen Aufnahmen werden ab der Saison 2021 entlang der Großglockner Hochalpenstraße gezeigt. Dabei bedienen sich die Künstler auch der bereits vorhandenen medialen Infrastruktur und schreiben ihre Perspektive in das dichte Netz von Information bis Werbung ein.
(Text: Florian Ronc)

Original Soundtrack by Alexander Martinz hier erhältlich: Bandcamp.com

Konzept, Buch und Regie: Thomas Hörl, Peter Kozek
Kamera, Licht und Bildregie: Victor Jaschke
2. Kamera, Lichtassistenz und Setfotografie: Francesca Centonze
Field Recording: Victoria Ferreri, Thomas Hörl
Ausstattung, Kostüm und Make-up: Thomas Hörl, Peter Kozek
Rekonstruktion Thirring-Mantel: George Rusalin
Ausstattungsassistenz: Vito Baumüller
Produktionsassistenz: Victoria Ferreri
Schnitt, Postproduktion: Victor Jaschke
Komposition & Sound Design: Alexander Martinz
Performer*innen: Vito Baumüller, Francesca Centonze, Victoria Ferreri, Flame, Gisli, Christina Gruber, Thomas Hörl, Victor Jaschke, Peter Kozek
Besonderer Dank: Christina Gruber/Reitsportarena Hohe Tauern, Petra Klocker, Elfriede Dorner, Franz-Josef Auernig, Hubert Sauper, Peter Embacher, Bernhard Tschofen u.v.m.!

Im Rahmen von SERPENTINE – a touch of heaven (and hell) kuratiert von Michael Zinganel – Ein Projekt von Fonds zur Förderung von Kunst am Bau & Kunst im öffentlichen Raum – Salzburger Landesregierung, Abt. 9 Straßen u. Brücken und Abt. 14 Kunst u. Kultur – Kärntner Landesregierung, Großglockner Hochalpenstraßen AG

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